Rosenthal - Das Maikäferdorf - Ortsteil der Stadt Peine
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Kirche um 1902

1902

St. Godehard-Kirche

in Rosenthal

Die erste Kirche in Rosenthal stammte aus dem Mittelalter. Sie kann erst nach der Gründung Rosenthals als Stadt im 13. Jahrhundert (1223) gebaut worden sein.

 

Der Turm stammt in wesentlichen Teilen wohl aus dem 14. Jahrhundert.

Das älteste Kirchenbuch von Rosenthal ist datiert vom 1. Januar 1706. Kirchenbücher werden von den amtierenden Pastoren handschriftlich geführt. Wer sie durchblättert, wer Vorkommnisse in der Gemeinde nach Daten und Namen erforscht, erkennt sofort, dass die Kirchenbücher wohl die einzigen Dokumentationen zu Geschehnissen vergangener Zeit sind.

Schon das Papier, auf dem mit Tinte geschrieben ist verrät, dass von Beginn an große Sorgfalt zur Führung dieser Bücher herrschte und Jahrhunderte vergangen sind.

Der neue Altar wurde zusammen mit dem neuen Kirchenschiff 1890 gebaut. Unter der Holzverkleidung befindet sich auf einem gemauerten Sockel die Altarplatte aus der mittelalterlichen Kirche. Jetzt kann man diese Platte nur von unten an den beiden Seiten sehen. Auf dem Altar steht ein Kruzifix aus demselben Jahr, ein Agendenpult von 1757 aus der alten Kirche, außerdem vier Kerzenleuchter aus Messing.

 

Die Abendmahlsgeräte bestehen aus Weinkanne, Kelch, Oblatendose und dazugehörigem Teller (Patene).

Die Weinkanne ist versilbert und stark verziert mit einem Kreuz auf dem Deckel und einem Kreuz auf Vorderseite der Kanne. Auf der Rückseite ist ein ausführlicher Text über den Stifter der Kanne und warum er sie geschenkt hat.

„Carl von Thielen, Rittmeister und Rittergutsbesitzer auf Rosenthal dessen Ehefrau Bertha von Thielen, geb. Hahn haben dieses, Gott zu Ehren, der Kirche zu Rosenthal geschenkt.“

(1890)

Die Oblatendose und der dazugehörige Teller sind versilbert und die Oblatendose ist ebenfalls verziert. Der Teller dagegen ist schlicht. Es ist eine Gravur auf der Dose: Das Wappen der Familie, die diese Dose gespendet hat, ist zu erkennen und ein Text ist sichtbar.

„Der WohlgeBohrne Herr, Herr Philip Sigmundt Von Esebeck. Ritmester Auff grossen Saltze und Rosendhall Erphær. Wie auch die Wolgeborene Frah, Frah Anna Sophia Von Esebeck Gebohrne Von Bülow Haben dieses Gott zu Ehren der Kirchen zum Rosendhall verehret.“

(1680)

Der Kelch ist aus Silber, von innen ist er jedoch vergoldet. In der Mitte des Kelches auf dem Knauf sind kleine Ausbuchtungen, auf denen die Buchstaben IEHSUS zu lesen sind. Ansonsten ist er reichlich verziert. Er ist im Jahre 1656 hergestellt worden.

 

Links vom Altar steht der Taufstein mit der Taufschale von 1890, davor steht der Osterleuchter. Die Osterkerze wird im Ostermorgengottesdienst brennend in die dunkle Kirche gebracht und auf dem Osterleuchter am Taufstein gestellt.

 

Im Vorraum der Kirche hängt ein Bild von Jesus am Kreuz, dieses war vermutlich früher einmal vorne im Altar einbaut, ist dann aber durch Gipsfiguren ersetzt worden, die während des Krieges von jemandem aus dem Dorf zerstört worden sind.

Die Orgel von 1890, die schon nach wenigen Jahren nicht mehr brauchbar war. Wurde 1913 ersetzt, ein Teil der Pfeifen stammt aus der Orgel von 1890, sie hat 18 klingende Stimmen (Register) und eine Anzahl Spielhilfen.

Die jetzige Orgel wurde 1935 und 1997 generalüberholt.

Die erste Glocke - sie ist die größte - wurde erst am 8. Juli 1966 in Heidelberg gegossen, nachdem im Winter 1942 die „alte“ Glocke der Kriegsindustrie überlassen werden musste.

Sie hat einen Durchmesser von 1267 mm und ein Gewicht von 1325 kg. Auf der Glocke befinden sich zwei Inschriften:

„O Land, Land, Land höre des Herren Wort!“

(Jeremia 22 Vers 29)

„Selig sind die Friedfertigen, denn sie werden Gottes Kinder heißen.“

(Matthäus 5 Vers 9)

Die zweite Glocke - die kleinere und älteste - wurde 1770 von Johann Conrad Greten in Braunschweig gegossen. Auf dieser Glocke befindet sich die Inschrift:

„Kommt Christen, wenn mein Schall durch eure Ohren tönt. Kommt häufig zu des Herren Tempel. Geschmückt an Leib und Seel, mit Gottes Furcht gekrönt sei eins des anderen Exempel.“

1890 wurde das Kirchenschiff abgebrochen und noch im selben Jahr erneuert. Die alte Kirche wurde abgerissen weil sie für die Gemeinde zu klein war und wahrscheinlich auch noch in schlechtem Zustand. Die Jahreszahl befindet sich an der südlichen Emporenbrüstung. Der Bau der Kirche hat damals etwa 41 000 Mark gekostet. Die Kirchentür befand sich an der Südseite der alten Kirche. Heute ist der Eingang am Turm.

1905 wurde das Mauerwerk des Turmes um 3,25 m erhöht. Dies wurde gemacht, weil man die Glocken nach dem Anbau der neuen Kirche nicht mehr im östlichen Dorf und auf dem neuen Friedhof gehört hat.

Die dritte Glocke - schlägt am meisten, denn sie ist die Uhrschlagglocke außen am Turmdach. Das Uhrwerk, gebaut im Jahre 1895 von der Firma Weule aus Bockenem, treibt die Uhrzeiger an der Außenwand des Turmes an.

Reliefabguss der 2. Glocke

1936

1910

1905

1899

1855

1890

Bis zum Jahre 1885 wurden die Bestattungen der Toten auf dem „Alten Friedhof“ rund um die Kirche vollzogen. Die letzte Beerdigung auf dem Kirchenplatz war die des Pastors Messerschmidt im Jahre 1885. Die Grabstelle lag etwa zehn Meter vom Spielplatz entfernt und ist, wie alle Grabstellen, eingeebnet.

Der gesamte Kirchenplatz (der alte Friedhof) ist heute eingefriedigt, und nur eine grüne Rasenfläche erinnert an den Friedhof, der den Toten in Rosenthal bis 1885 die Ruhestätte gab.

Die Kirchengemeinde kaufte von dem Bauer Heinrich Heuer im Jahre 1885 das neue Friedhofsgelände in einer Größe von 5.405 Quadratmeter. Eine rechteckige Form mit einem Mittelweg, der auf die abgegrenzte Grabstätte des Rittergutes Rosenthal mündet. Die Gräber liegen links und rechts vom Mittelweg und sind durch Querwege zu erreichen. Die erste Bestattung erfolgte im Jahre 1886.

1949

Bis zum zweiten Weltkrieg fanden die Trauerfeiern in den Trauerhäusern und am offenen Grabe statt. Die Toten wurden im Trauerhause aufgebahrt. Danach kam es zum Bau einer, wenn auch vorerst kleinen, Leichenhalle. Die Aufbahrung wie auch die Trauerfeier selbst konnten in diesem Raum vorgenommen werden. Das Anwachsen der Bevölkerung Rosenthals machte es notwendig, dass diese kleine Leichenhalle zu einer, wenn auch bescheidenen Friedhofskapelle umgestaltet und ausgebaut wurde. Heute bietet diese Friedhofskapelle etwa 100 Personen Platz.

Die Rosenthaler Kirche hat drei Glocken.

In den 1990ern wurde die Turmfassade renoviert und erstrahlt nun in hellem Glanz.

2004

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2004

- Rosenthaler Orgel -

- Rosenthaler Geläut -