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Vom Dorf zur Stadt zum Dorf
Rosenthal (damals noch Rosendale) wurde 1223 erstmals urkundlich erwähnt.
Ungewöhnlich sind schon die Anfänge des Dorfes.
1204 erscheint erstmals der hildesheimische Ministeriale „Wilhelm von Rosenthal“,
der sich wohl nach seiner dortigen Burg nannte. Auf die Existenz eines Ortes Rosenthal
weisen die vielen Erwähnungen derer von Rosenthal in den Urkunden, für die Jahre
1204 -
Es ist eine vielhundertjährige Geschichte, auf die Dorf und Gut Rosenthal zurückblickt, und wenn seit langem aus seiner Vergangenheit kaum etwas zu erwähnen ist, was es aus der Reihe anderer kleiner Ortschaften Niedersachsens hervorhebt, so zeigen doch wenigstens seine Anfänge mehr als ein interessantes Moment.
Die erste Erwähnung des Ortes Rosenthal findet sich im Jahre 1223. Damals verkaufte die Gräfin Kunigunde von Wölpe die Burg Rosenthal und alle Güter in Eilstringe (castrum Rosendale et universa bona in Eilestringe), für fünfzig Mark, an den Bischof Konrad II. von Hildesheim. Diese hatte sie geerbt vom ihrem Mann dem Grafen Bernhard von Wölpe. Diesen Besitz verwaltete damals Wilhelm von Rosenthal, er ist der erste des Geschlechts derer von Rosenthal, die urkundlich nachgewiesen werden.
Die Regierungszeit des Nachfolgers Konrads II., des Bischofs Heinrich I. (1246 -
Nachdem kurz darauf sowohl Gunzelin von Wolfenbüttel, wie Bischof Heinrich I. gestorben
waren, fand endlich der Streit seinen Abschluss; als Bischof Johann I. von Hildesheim
(1257 -
Mit der endgültigen Erwerbung der Grafschaft Peine für das Bistum Hildesheim verlor Rosenthal seine militärische Bedeutung; das Städtchen Rosenthal sank wieder zum einfachen Dorf herab.
Die Burg, die in den vorhergehenden Kämpfen zerstört worden war, ist nicht mehr wieder aufgebaut worden, sie wird zumindest, soweit bekannt, in den zahlreichen Fehden der Hildesheimer Bischöfe mit ihren Nachbarn nicht mehr genannt und auch bei der einzigen Erwähnung des Ortes Rosenthal in den folgenden Jahrzehnten ist von der Burg keine Rede mehr.
1855
1950
Bischof Konrad II. von Hildesheim verweilte, in seiner langen, über ein Vierteljahrhundert
währenden Regierungszeit (1221 -
Der Besitzer der Burg Peine, „Gunzelin von Wolfenbüttel“, der als Reichstruchseß zu den maßgeblichen Beamten an der Spitze des Reiches gehörte, war bei seinem Herrn, dem Kaiser Friedrich II., in Ungnade gefallen.
Er war zwischen die Mühlsteine der beiden Supermächte jener Zeit, des Papsttums und des Kaisertums, geraten und zwischen ihnen zermalmt worden.
Zu Anfang des Jahres 1223 kehrte Gunzelin aus Italien in seine norddeutsche Heimat zurück. Hier in Peine setzte er sich kühn über eine sonst streng beachtete Tradition hinweg, indem er ein Recht für sich in Anspruch nahm, das bis dahin nur der Kaiser, die Reichsfürsten und allenfalls auch schon einige Grafen und Edelherren ausgeübt hatten.
Obwohl er diesen bevorrechtigten Ständen nicht angehörte, sondern nur die mindere Reichsstellung besaß, gründete er aus eigener, angemaßter Machtvollkommenheit eine Stadt.
So ist -
Rosenthal um 1240
Wie zu erwarten, fassten sowohl der Bischof Konrad II. von Hildesheim als auch die Welfen in Braunschweig diese Stadtgründung als Herausforderung auf, und so hat die Verleihung des Stadtrechts an das Dorf Peine eine eigenartige Konsequenz nach sich gezogen, nämlich die Gründung einer „Gegenstadt“.
Die Gegenmaßnahmen gegen Gunzelins Eigenmächtigkeit begannen damit, dass Bischof Konrad II von Hildesheim im März 1223 den Peiner Stadtgründer wegen Landfriedensbruches mit dem Kirchenbann belegte. Doch auch GunzeIin sollte mit militärischen Machtmitteln niedergerungen und der neuen Stadt Peine der wirtschaftliche Einzugsbereich beschnitten werden. Der Bischof kaufte die Burg Rosenthal, baute ihre Befestigungsanlagen aus und erhob das Dorf Rosenthal ebenfalls zur Stadt. Das war eine wortlose, aber unmissverständliche Kampfansage. Gunzelin reagierte prompt und hart. Er zog mit seinen Peiner Mannen vor die neue bischöfliche Stadt Rosenthal und belagerte sie. Dem Bischof gelang es, Rosenthal zu entsetzen, und dann belagerte er seinerseits Burg und Stadt Peine. Nahm diese aber nicht ein. Der Bischof zu Hildesheim erwarb den größten Teil der ehemaligen Grafschaft Peine.